Wie wir zu den grossen Tieren kamen…

AronEnde 2008 ging für Elke ein Traum in Erfüllung. Weil die Tochter einer Bekannten sich ein Pferd anschaffen wollte und eine(n) Gleichgesinnte(n) suchte, damit das Pferd nicht alleine steht, kamen wir zu unserem – oder vielmehr Elkes – erstem Pferd: Aron.

Holger hatte hingegen mit Pferden nichts am Hut – doch es sollte ganz anders kommen.

Da das Mädel mit ihrem Pferd nicht zurecht kam, sollte es erstmal in den Beritt gegeben werden.
Aron würde dadurch aber alleine stehen – also kam das zweite Pferd dazu: Lena

LenaIn Sachen Pferde waren wir aber blutige Anfänger, weshalb wir uns natürlich auf den Rat von langjährigen Pferdehaltern, Tierarzt und Schmied verließen (Schmied deshalb, weil für uns ein Pferd hier Eisen haben MUSS).
Diese ganzen Umstände waren dann auch Lenas Todesurteil, da sie auf Grund falscher „Fütterungs- und Haltungsanweisungen“ hochgradig Rehe bekam und laut Arzt und Schmied nichts mehr zu machen wäre (heute denken wir anders – doch dazu später) und wir sie im Juni 2010 im Alter von ca. 16 Jahren einschläfern liessen.

FinnWeil Lenas Ende abzusehen war und Aron damit wieder alleine gewesen wäre, schauten wir uns vorsorglich nach einem weiteren Pferd um.
Und so kam Finn dazu – ein „Scheidungsopfer“, dem seine Stute genommen worden war und der in kurzer Zeit durch mehrere Hände ging.
Es ging mit ihm auch soweit alles gut, bis Holger von ihm runterfiel (nicht Finns Fehler!) und sich eine Rippe brach.
Da war es mit dem Vertrauen erst mal dahin.

AkiraNach langem hin und her haben wir dann die 16 jährige Akira gefunden. Sie stammt aus einem Schulbetrieb in der Nähe von Düsseldorf und hat sich direkt mit Aron zusammengetan.
Dadurch war Finn jetzt aber zuviel in dieser Dreierherde und wurde nur noch gemoppt. Wir aben ihn daher verkauft, aber er ist nicht aus unserer Welt verschwunden, denn er stand nicht weit weg von uns bei seinen neuen Besitzern mit einem Appaluser an deren Haus – und es tat ihm gut.
Leider baute er 2015 durch eine immer stärker werdende Dämpfigkeit so sehr ab, dass er letztlich über die Regenbogenbrücke geschickt werden musste.
Die Besitzer sagten aber, dass er in der Zeit bei ihnen viel Spaß hatte diesen auch Mensch und Tier zurückgegeben hat…

Ende 2011 bekamen wir in einem anderen Ortsteil von Windeck eine Wiese zu pachten, die in einem Waldstück lag und einen eigenen Bachlauf hatte. Allerdings war dort erst einmal sehr viel instand zu setzen, bis wir im Frühjahr 2012 mit den Pferden dorthin umziehen konnten.
Es sah dort anfänglich auch sehr vielversprechend aus mit weitläufigen Waldwegen und dem Bach. Auch eine weitere Wiese, die wir unendgeldlich nutzen konnten erwies sich als gutes Training für Aron und Akira, denn sie war zum Teil sehr steil, was ein gut für den Muskelaufbau der beiden war.
Doch schnell merkten wir, dass die eigenliche Wiese nicht viel hergab, denn sie war teils sehr nass und auf dem Rest war der Boden so schlecht, dass dort kaum etwas wuchs.
Und im Winter war die Versorgung der Beiden nicht gerade optimal. Da es dort keinen Strom gab – nur LED-Lampen über eine 12V-Batterie – konnte man nur recht spät am Morgen und recht früh am Adend dorthin…

Auch mit Aron wurde es immer schlimmer. War er am Boden ein richtiger umgänglicher „Schnuffi“, so war an ausreiten kaum zu denken, denn er stellte sich immer so stur, dass er oftmals versuchte, rückwärst die Hänge runter zu gehen, nur um den Reiter von seinem Rücken zu bekommen.

Gerade, als sich Elkes Geduld mit ihm bemerkbar machte und er mehr Vertrauen zu ihr aufbaute, passierte das Undenkbare…
Wir wissen nicht ob es eine Kolik, eine Vegiftung oder innere Verletzungen waren (er war kurz vorher öfters auf die rossige Akira aufgesprungen), eines Morgens Anfang Juli 2013 fand Elke ihn stöhnend am Boden liegend und vermutete eine Kolik. Die Tierärztin gab ihm Schmerz- und Entkrampfungsmittel und nach einiger Zeit ging es ihm auch wieder besser.
Doch am nächsten Tag war es noch schlimmer und so haben wir ihn in den Anhänger verfrachtet und sind in die Klinik nach Giessen gefahren.
Dort angekommen lag der arme Kerl schweißnass am Boden… Innerhalb von Sekunden waren jedoch Ärzte und Helfer zur Stelle, die ihn direkt versorgten und ihn auch wieder auf die Beine brachten (großes Lob!) und es gab wieder Hoffnung – leider nur kurz…
Noch während unserem Gespräch mit der Ärztin brach sein Kreislauf zusammen und das Blutbild deutete auf abgestorbenes Gewebe im Innneren. Selbst eine Not-OP hätte er wahrscheinlich nicht überlebt.
Und so schickten wir ihn schweren Herzens zu Lena… Ein großer Schock vor allem für Elke…

Doch wir mussten nun auch an Akira denken, die nun alleine war (die folgenden drei Wochen aber gut verkraftete). Also hieß es, ein neues Pferd zu suchen, ein Wallach, Anfänger geeignet und Gewichtsträger. Aber es wahr nichts zu finden, jedenfalls nicht in der Preisklasse, die wir uns leisten konnten.
Ein Haflinger vom alten Schlag in Wassenberg hörte sich zwar vielversprechend an, erwies sich jedoch als Rüpel, der Elke sogar in den Arm biss…
Weil uns Akiras frühere Besitzern sagte, dass Akira mit Stuten nie Probleme hatte, bezogen wir also auch diese mit in die Suche ein.

Aisling GhealNach kurzer Zeit entdeckten wir bei einem Zwischenhändler in Wipperfürth, der sich auf Tinker direkt aus Irland spezialisiert hatte, die Connemara-Stute Aysling Gheal (gälisch: „heller Traum“). Sie war drei Wochen zuvor aus Irland gekommen, weil sie dort keiner mehr haben wollte…
Bei Akira angekommen und ein paar Tagen „Stuten-Zickerei“ haben die beiden sich aber gut verstanden.

Gheal war jedoch sehr Kopfscheu, vor allem an den Ohren (vermutlich wurde sie daran zum aufhalftern immer heruntergezogen), doch mit viel Liebe und Geduld besserte sich das im Laufe der Zeit. Ans Reiten war aber vorerst nicht zu denken. Und auch Simone – eine Nachbars-Tochter, die schon seit mehreren Jahren mit unseren Hunde spazieren geht, gut reiten kann und uns bei den bisherigen Pferden immer geholfen hat – traute sich nicht wirklich. So war erst mal nur Bodenarbeit angesagt, doch die Wiesen im Wald waren dafür nicht geeignet.

Die schlechten Wiesen, die suboptimale Versorgung im Winter und dass wir durch die Abgeschiedenheit keine Kontrolle über die Pferde hatten (wenn was passiert…siehe Aron…) war dann auch der Grund, dass wir uns im Herbst entschlossen, unser Haus in Rosbach zu verkaufen und uns sowas wie einen alten Bauernhof mit Stall, Scheune und Land zu suchen. Glücklicherweise hatte unser Makler dann auch kurze Zeit später das passende Objekt nur ein paar Kilometer von unserem Haus im Angebot – ein ca. 250 Jahre altes Fachwerk-/Bruchsteinhaus mit ehemaligem Kuhstall, Scheune, Offenstall (der aber komplett erneuert werden musste) und 4.000m² Grundstück und wo wir nach einiger Zeit noch drei kleinere Wiesen mit insgesamt ca. 8.000m² zur Nutzung bekamen.
So zogen wir im Mai 2014 mit unseren Tieren in das neue Domizil, was nicht nur den Pferden gut tat, auch die Katzen hatten ihr Paradies gefunden.

Mit Gheal und Akira konnte man nun besser arbeiten und im September 2014 traute sich Elke das erst Mal auf Gheal.
Doch so gut sie sich am Boden machte, stellte sich schnell heraus, dass sie bezüglich Reiter und reiten gar nichts kannte und sich dabei so anspannte, dass sie bei der kleinsten Kleinigkeit zu „explodieren“ drohte.
Auch Simone und eine Nachbarin (Besitzerin zweier Friesen und ebenfalls gute Reiterin) attestierten, dass Gheal kein Pferd für Elke war.
MayaAlso wieder ins Internet und suchen. Diesmal fanden wir recht schnell die 12 jährige Haflinger-Stute Mandy, die angeblich aus Norddeuschland stammen sollte. Nachforschungen auf Grund eines Nummernbrandes ergaben jedoch, dass sie aus Bayern kommt.
Da uns der Name Mandy nicht gefiel, haben wir sie in Maya umgetauft. Und seit November 2014 steht sie nun bei uns.

Doch was sollte mit Gheal werden…? Dieses Sensibelchen wieder in fremden Hände…? Bei uns „nur so“ rumstehen lassen…?
Die Lösung war enfacher…
Da Simone mittlerweile volljährig und mobil war, hat sie Ghael zu sich in einen Westernstall in der Nähe genommen, wo sie schon seit ein paar Jahren reitet. Und für Beide war es die beste Entscheidung!

Bei Maya hatten wir aber nun ein ganz anderes Problem – den passenden Sattel.
Da sie recht kurz ist, einen leichten Senkrücken und wenig Muskeln hat, war an einen gebrauchten „von der Stange“ nicht zu denken. Zum Glück haben wir auf der Equitana jemanden gefunden, der kostengünstig maßgefertigte Sättel herstellt – und der ist auch noch bei uns in der Nähe. Und da Maya besser einen leichteren Reiter tragen soll, reitet Holger sie nun.

Auch für Akira hatte er einen gebrauchten besser passenden als den bisherigen im Angebot und nun können wir freudig in die Morgensonne reiten…

Noch was zu den oben erwähnten Hufeisen:
Im Herbst 2010 hat unser Schmied aufgehört und wir kamen bei keinem anderen mehr unter. Keiner nahm mehr Kunden an.
über eine weitere Bekannte kamen wir dann aber zu einem Huforthopäden (HO) vom Deutschen Institut für Huforthopädie (DIfHO),
die sich auf Barhufbearbeitung spezialisiert haben.
Und da wir Aron zum Winter hin die Eisen abnehmen lassen wollten und Finn sowieso Barhufer war, passte es ja.
Weil wir dann auch sehr schnell gesehen haben, dass sich die Hufe zum Positiven entwickelten und Aron auch weniger stolperte, ließen wir auch Akira (vorne beschlagen) auf Barhuf umstellen,
als wir sie dann übernommen hatten.
Doch alle 4-6 Wochen 120,- Euro? Puh, das geht ins Geld (OK, Schmied kostet noch mehr)! Also dachten wir, das bisschen beiraspeln und sauber schneiden kann man doch selbst machen – von wegen!
Das Thema Huf ist sowas von komplex… und je mehr wir uns eingelesen haben, desto komplexer wurde es.
Aber das hat bei Holger das Feuer geweckt und im Juli 2012 begann er selbst die Ausbildung zum HO.
Und mit dem Wissen um die Hufe, was wir heute schon haben und das was HOs können, hätten wir Lena retten können – dann wäre Finn aber vermutlich in der Wurst gelandet…

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